Samstag, 23. September 2017


Rezension
Malou – Diebin von Geschichten











Verlag: Carlsen Impress
Seiten: 301
Preis: 3,99 €



Von der Muse geküsst, so sagt man, gelingt es einem Menschen wundervolle, neuartige Kunstwerke zu erschaffen. Doch was ist, wenn dein Kuss genau das Gegenteil bewirkt?

Malou Winters ist eine Anti-Muse. Ihr Kuss stiehlt Ideen für Geschichten, eine Aufgabe, die nicht bei jedem auf Wohlwollen stößt. Plötzlich geschehen seltsame Morde und ehe sie es sich versieht, wird Malou zur Hauptverdächtigen in den Ermittlungen der Polizei. Nun ist es ihre Aufgabe, alles daran zu setzen ihre Unschuld zu beweisen.

Dieses Buch war in all seinen Facetten eine Überraschung. Als ich es begonnen habe, rechnete ich mit einer typischen Ich-Schlüpfe-In-Geschichten-Und-Rette-Die-Buchwelt-Story. Bekommen habe ich viel mehr als nur das.
Schon allein die Idee der Musen wieder aufzugreifen und daraus eine eigene Geschichte zu weben, ist einfach toll. Der Autorin ist es außerdem gelungen, dieses Konzept in ein durchdachtes World-Building einzubauen, von dem ich so noch nie gelesen habe. Auf jeder einzelnen Seite ist zu spüren, wie viel Herblut Lisa Rosenbecker in diese Geschichte und ihre wunderbaren Charaktere gesteckt hat. Vor allem Kater Sheldon hatte es mir angetan. Dass er dann auch noch eine vergleichsweise große Rolle in der Geschichte inne hatte, hat es umso schöner gemacht, das Buch zu lesen. So konnte ich mich immer mal wieder über den kleinen Racker amüsieren. 
Mit Malou haben wir eine toughe, aber, wie ich finde, nicht übertrieben heldenhafte Protagonistin, die immer das letzte Wort haben muss. Vor allem die enge Beziehung zwischen ihr und ihrer Mutter, wie sie nur ein Einzelkind mit alleinerziehender Mutter haben kann, hat mir sehr gut gefallen.
Auch die restlichen Charaktere waren allesamt liebenswert und authentisch dargestellt, wenn auch teilweise etwas flach.
Der sexy, aber missmutige Polizei-Beamte hat mir besonders gut gefallen, weil er mich einige Male an Jasper Frost aus der Serie "The Royals" erinnert hat, den ich, ganz nebenbei bemerkt, vergöttere.
Natürlich haben wir auch hier wieder die obligatorische Liebesgeschichte, die sich aber, entgegen meiner Erwartungen, in authentischer Geschwindigkeit entwickelt und auch mein Herz hat höher schlagen lassen. 
Das rasante Fortschreiten der Geschichte hat den Spannungsbogen aufrecht erhalten, ohne dabei aufgesetzt oder gehetzt zu wirken. Im Gegenteil: manchmal dauerten mir die Ermittlungen sogar etwas zu lange. Sich hundert mal zu treffen und um den heißen Brei herumzureden, bringt doch nichts! Ich möchte Taten sehen!
Als es dann jedoch zum Ende kam, hätte ich mir doch einige Seiten mehr gewünscht. Ich war noch nicht bereit mich von den Charakteren und vor allem dem süßen Sheldon zu verabschieden.

Alles in allem haben wir hier also eine Story, die zu einem literarischen Abenteuer einlädt und bei der für jeden etwas dabei ist. Wir haben Liebe. Wir haben Thrill. Wir haben Action.
Was will man mehr?  ★★★★


Danke fürs Lesen!


Chiara

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