Montag, 25. September 2017



Rezension
Being Beastly













Carlsen Impress
Seiten: 341
Preis: 3,99 €



An ihrem sechzehnten Geburtstag reist Valeria zum Palast, um vor den König zu treten. Er soll darüber entscheiden, wem sie als Gemahlin versprochen wird. Wie jedes junge Mädchen hofft Valeria darauf, bald an der Seite eines Mannes höheren Standes zu stehen. Es scheint, als seien ihre Gebete erhöhrt worden, als der König sie dem jungen Lord Westwood zuspricht. Doch als sie wenige Tage später dessen Hof erreicht, könnte ihr Entsetzen nicht größer sein. Das einstmalig prachtvolle Grundstück ist vollends verwahrlost, der Wohnsitz gleicht einer Ruine und der junge Lord ist alles andere als freundlich. Zu allem Überfluss scheinen alle Bediensteten das Weite gesucht zu haben. Einzig und allein der Leibarzt des Lords und ihre beste Freundin Belltaine stehen Valeria in dieser düsteren Zeit zur Seite. Noch ahnt das Mädchen jedoch nicht, dass ihre Ankunft erst der Anfang war.


Wer "Die Schöne und das Biest" kennt, der ahnt sicherlich, dass der junge Lord nicht das ist, wofür Valeria ihn hält und was sich hinter seinem kühlen Umgangston verbirgt. Doch nicht etwa die Tatsache, dass der Fortlauf der Geschichte schon von Beginn an klar war, begründet mein Problem mit diesem Buch. Vielmehr waren es die größtenteils flachen, flatterhaften Charaktere, die mich vor lauter Augenrollen beinahe meinen Sehnerv gekostet hätten. Allen voran unsere liebe Valeria (sehr ironisch, weil sie genau das NICHT war). Eine derart ungehobelte, arrogante, zickige Protagonistin ist mir selten untergekommen. Ich konnte sie von Anfang an nicht ausstehen und ihre Entwicklung hin zur barmherzigen, reueheischenden Samariterin konnte ich ihr beim besten Willen nicht abkaufen. Die ständigen Beteuerungen der anderen Charaktere, sie hätten sofort erkannt, welch gutmütige und herzliche Seele Valeria innewohnte, haben es nicht besser gemacht.
Auch Valerias beste Freundin und Zofe Belltaine war mir eine Spur zu flatterhaft. Einzig und allein der Lord und sein Leibarzt waren einigermaßen authentisch dargestellt.
Einen weiteren Kritikpunkt bilden die Handlung der ersten Hälfte des Buches und die Art, wie diese erzählt wurde. Trotz des atmosphärischen Schreibstils und der teils blumigen Umschreibungen, ist es der Autorin nicht gelungen den scheinbar erwünschten altertümlichen Sprachstil umzusetzen, was vermutlich daran lag, dass sie es nicht geschafft hat stringend an dieser Art der Formulierung festzuhalten.
Auch die Spannung ließ zu Beginn der Geschichte zu wünschen übrig. Ab circa der Hälfte des Buches dann der Wendepunkt. Wie aus dem Nichts nahm die Handlung an Fahrt auf. Auch die Emotionen, auf die ich so lange vergebens gewartet habe, kamen auf und ich wurde regelrecht in das Buch hineingesogen.
Leider viel zu spät.
Es tut mir so schrecklich Leid, weil das Ende wirklich toll und super berührend war, aber ich kann einfach nicht mehr als
★★★ vergeben. Ein gutes Ende macht noch lange kein Buch. Trotzdem kann ich letztendlich mit gutem Gewissen sagen, dass ihr nichts falsch macht, wenn ihr zu diesem Buch (oder vielmehr EBook) greift. Die letzte Hälfte des Buches hatte alles, was ich mir von Anfang an erhofft hatte und Dank der Wendungen sogar noch ein wenig mehr. Und ohne dieses Ende, hätte hier mit Sicherheit mindestens ein Stern weniger gestanden.




Danke fürs Lesen!




Chiara

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