Sonntag, 22. Oktober 2017



Rezension
Lillesang












Cbt Verlag
Seiten: 413 
Preis: 16,99



Die zwölfjährige Jo ist wie vom Donner gerührt als ihre Mutter ihr eines Tages eröffnet, dass ihre Wurzeln in Dänemark liegen. Nach dem Tod einer entfernten Verwandten reist die Familie nach Ishøj, um deren Nachlass zu verwalten. Doch schon bei ihrer Ankunft geschehen merkwürdige Dinge. Was hat es mit den uralten Legenden auf sich, die man sich im Dorf erzählt? Was verbirgt sich hinter der verschlossenen Tür im Hause ihrer Großtante? Und warum versucht Jos Mutter sie mit allen Mitteln vom Wasser fernzuhalten, das Jo magisch anzuziehen scheint? Für die kleine Jo beginnt eine abenteuerliche Reise, auf der sie einem geisterhaften Familiengeheimnis auf die Spur kommt.


Trotz all der positiven Rezensionen hatte ich keine großen Erwartungen an dieses Buch. Was kann in einem Kinderbuch schon großartig passieren? Sehr viel, wie mich die Autorin lehren konnte. Ich habe nun schon einige Bücher von Nina Blazon gelesen und musste auch hier wieder feststellen: Diese Frau versteht etwas von ihrem Handwerk. Für mich ist und bleibt sie, auch mit diesem Buch, an der Spitze der deutschen Autorinnen (neben Lynn Raven, versteht sich).
Lillesang hat mal wieder zeifelsfrei bewiesen, wie facettenreich Nina Blazon schreiben kann. Wie viele andere ihrer Bücher spielt dieses Buch nämlich weder in der Vergangenheit, noch in einer fantastischen Welt. Vielmehr ist es der Autorin gelungen Märchen und Realität zu einer schaurig schönen Geschichte zu vereinen. Gepaart mit ihrem unnachahmlichen Schreibstil, ergab sich eine unvorhersehbar spannende und einzigartige Story, die ich mit Vergnügen verfolgt habe.
Wer glaubt, ein Kinderbuch könne einem nicht die Haare zu berge stehen lassen, hat sich getäuscht. Ich war jedenfalls Abends nicht mehr im Stande, ohne Begleitung (in Form meines Freundes, der sich schließlich erbarmt hat, meine Escorte zu spielen) mein Bett zu verlassen und sei es auch nur, um auf Toilette zu gehen. Ob das nun an meiner ach so zart besaiteten Seele oder am Buch selbst liegt, müsst Ihr für Euch selbst herausfinden. Ich bin davon überzeugt, es handelt sich um Letzteres. Seien wir mal ehrlich: Ersteres wäre schließlich undenkbar. Hust...
Aber nicht nur die wunderbar ausgearbeitete Story an sich, sondern auch ihre Charaktere konnten mich trotz ihres jungen Alters überzeugen. Nichtsdestotrotz hatte ich an einigen wenigen Stellen nicht das Gefühl, es mit Kindern zu tun zu haben. Vor allem Mads hat sich oft um einiges älter verhalten, als es seinem Alter entsprechend vielleicht angemessen gewesen wäre. So fährt er beispielsweise mitten in der Nacht alleine mit einem Speedboot durch die Gegend, was mit 14 schon sehr gewagt ist, würde ich behaupten.
Abgesehen jedoch von diesem kleinen "Manko" habe ich an diesem Buch nichts auszusetzen und kann Euch daher mit gutem Gewissen raten: Lest dieses Buch! Hier ist mit Sicherheit für Jeden etwas dabei.

★★★★ 1/2



Chiara



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