Freitag, 13. Oktober 2017




Rezension
Essenz der Götter




Nach dem Tod ihrer Adoptiveltern, sitzt Loreen in einem Waisenhaus fest. Ihr größter Wunsch ist es, von dort zu entfliehen und zurück zu ihrem Freund Jamie zu gelangen, der ihr, als Teil ihres früheren Lebens, Trost spenden könnte. Ihr Wunsch scheint erhöhrt zu werden als zwei merkwürdige Betreuer und ein neuer Junge in das Waisenhaus kommen. Sie erzählen Loreen von ihrer wahren Identität und bitten sie mit ihnen gemeinsam, das Lager der Divinitas zu besuchen, um Ihresgleichen kennenzulernen. Doch dort erwartet sie nicht die erhoffte Heimat, sondern Schmerz, Verlust und Krieg.







Carlsen Impress
Seiten: 502
Preis: 3,99






Anfangs hatte ich so meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Der Schreibstil wirkte teilweise etwas unbeholfen, die Formulierungen zu hochgestochen (z.B. viele aufeinanderfolgende Sätze, beginnend mit "jedoch", "dennoch", "allerdings"), sodass es zeitweise mehr einem Aufsatz für die Schule, als einem Fantasy-Roman glich.
Loreen hat es mir als Protagonistin nicht sehr einfach gemacht. Sie war stur und ist für meinen Geschmack zu schnell aus der Haut gefahren. Je weiter die Geschichte jedoch voran schritt, desto sympathischer wurde sie mir. Schon in diesem ersten band, macht sie eine atemberaubende Entwicklung durch. Sie beginnt zunehmend Verantwortung zu übernehmen und lernt, was das leben ausmacht. Denn Leben ist nicht immer einfach, aber die Erde dreht sich immer weiter, ob mit dir oder ohne dich. Es liegt an einem selbst, das Beste dauraus zu machen.
Entgegen der meisten übrigen Leser konnte ich mit Slash als Love-Interest eher weniger etwas anfangen, was in erster Linie daran lag, dass ich ihn mir einfach nicht vorstellen konnte. Das wurde im Laufe der Geschichte zwar besser, aber auch jetzt, am Ende des ersten Bandes, konnte ich mich nicht vollends für ihn begeistern. Dennoch muss man der Autori zugute halten, dass es ihr gelungen ist seinem Charakter genau das richtige Maß an Tiefgang zu verleihen.
Wer mir dafür umso besser gefallen hat, ist Sky. Vor allem gegen Ende hin war er einfach Zucker *-* Seine schelmische Art und seine zwanghaften Versuche, die eigenen Gefühle dahinter zu verstecken haben ihn mir mehr und merh ans Herz wachsen lassen und seinen Charakter authentisch gemacht.
Das Worl-Building und die Ideen, insbesondere die Tatsache, dass die Autorin mal nicht auf die altbekannten griechischen Götter und Sagen zurückgegriffen hat, haben mir sehr gut gefallen.
Spätestens nach 50% des Buches, hatte sie mich vollends in den Bann gezogen. Zum Ende hin hat die Geschichte nochmal richtig schön an Fahrt aufgenommen.
Einige Passagen hätten meiner Meinung nach getrost etwas gekürzt werden können (vor allem als der Trennungsschmerz beschrieben wurde). Das hat der Geschichte dennoch keinen Abbruch getan und eventuell sogar dazu beigetragen, dass ich als Leser derart mitfühlen konnte. Es war wirklich zum Heulen schlimm.

Alles in Allem haben wir hier eine gelungene Story, die ich gerne weiterempfehle. Band 2 steht auch schon bei mir in den Startlöchern. Kein Wunder, nach diesem Cliffhanger...


★★★ 1/2 

Eine Leseprobe findet ihr hier.




Chiara


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