Zurück nach
Hollyhill
Verlag: heyne fliegt
Preis: 16,99 € (Gebundene Ausgabe)
Seitenanzahl: 352
Inhalt
Am Tag ihres Abiturs erhält Emily einen Brief ihrer
verstorbenen Mutter, worin diese ihre Tochter darum bittet an den Ort ihrer
Wurzeln, das kleine Dorf Hollyhill im englischen Dartmoor, zurückzukehren. Doch
dieses Dorf ist auf keiner Karte wiederzufinden und scheint nicht zu
existieren. Um der Sache auf den Grund zu gehen, begibt Emily sich nach
England.
Dort begegnet sie jedoch nicht nur ihren Verwandten, sondern
auch einem großen Geheimnis.
Erster Satz
Emily hatte den Brief bestimmt schon
Dutzende Male gelesen, aber die Worte aus Fees Mund zu hören, bescherten ihr
eine Gänsehaut.
Letzter Satz
Matts Herz machte einen Satz.
Cover
Quietschgelb mit
schwarz hervorgehobener Schrift und scherenschnittartig dargestellter
Landschaft springt das Buch dem nichtsahnenden Käufer förmlich ins Gesicht.
Alles ist auf Aufmerksamkeit ausgelegt. Und es gelingt!
Anfangs hat mir
das Cover ehrlich gesagt überhaupt nicht zugesagt. Bei näherem Betrachten und
in Verbindung mit der Geschichte, entfaltet es jedoch eine ganz eigene Magie.
Schreibstil
Dies lässt sich
auch auf den Schreibstil der Autorin beziehen. Von Anfang an überraschend, war
der locker leichter Erzählstil. Die Seiten flogen förmlich dahin, was nicht nur
dem Lesefluss, sondern auch dem Spaß am Lesen zu Gute kam.
Anfangs, wirkt
der Schreibstil noch etwas unbeholfen, die Sätze abgehackt und die
Gedankengänge undurchsichtig. Doch im Laufe der Geschichte, scheint Alexandra
Pilz das Schreiben ins Blut überzugehen.
Charaktere
Ist die Bindung
des Lesers mit den Charakteren anfangs gleich null, so wird sie ab der Mitte
rapide aufgebaut, zumindest, was die süße, schusselige, wenn auch naive Protagonistin
betrifft. Diese ist mir schnell ans Herz gewachsen. Dennoch schien es, als
stünden einige Gedankengänge ihrerseits im Kontrast zu ihrem eigentlichen
Verhalten. So erkennt unsere Protagonistin während einer ihrer Selbstreflexionen
ihre Naivität, eine Besserung will sich jedoch nicht einstellen. Zudem neigt
sie dazu zusammenzuzucken oder vor vermeintlicher Peinlichkeit zu erröten.
Nichtsdestotrotz überzeugt sie im Endeffekt vor allem durch ihren Wortwitz und
der Liebe zu Familie und Freunden.
Andere
Charaktere, wie zum Beispiel Matt bleiben leider eher flach. Auch viele der
herrlich märchenhaften Dorfbewohner bleiben relativ unbeleuchtet, was der
Geschichte an sich zwar nicht viel Abbruch tut, jedoch die Bindung des Lesers
mit den Personen beeinflusste, was jedoch auch größtenteils dem subjektiven
Befinden des Lesers überlassen bleibt.
Story
Die Idee hinter
der ganzen Geschichte ist wahrhaft innovativ. Doch wie es so oft bei
Zeitreiseromanen geschieht, ist auch hier das sogenannte Zeitparadoxon
ignoriert worden. Einige Geschehnisse, werfen Fragen auf, welche die Autorin
nicht bedacht zu haben scheint.
Achtung
Spoiler! Für den, der das
Buch gelesen hat einmal ein Denkanstoß: Matt hat Hollyhill verlassen und kehrt
erst nach 5 Jahren zurück. Während das Dorf wahllos durch die Zeit springt,
vergeht sie für ihn, außerhalb des Dorfes, chronologisch. Was geschieht nun,
wenn er alleine in der Zeit reist und nach Hollyhill kommt, bevor er überhaupt
zurück ist? Kehrt er dann 2-mal zrück oder ändert sich die
Geschichtsschreibung? Spoiler Ende
Genauso wie der
sich rapide entwickelnde Anfang der Story, ging mir auch die Liebesgeschichte
zu schnell von statten, was die Glaubwürdigkeit des Ganzen in meinen Augen ein
wenig eingeschränkte.
Die letzten 100
Seiten des Romans waren schließlich nochmal ein kleines Highlight. Spannend,
rasant, berührend. Und eeeeendlich das gewohnte Liebeskribbeln, auf das ich
gefühlte Äonen gewartet habe.
Fazit
Zusammenfassend,
lässt sich sagen, dass „Zurück nach Hollyhill“ eine süße, leichte Lektüre für
zwischendurch ist; nicht sehr anspruchsvoll, aber wirklich unterhaltsam. Die
offen gebliebenen Fragen und Entwicklungen lassen auf eine spannende
Fortsetzung hoffen, die ich mit Vergnügen lesen werde!
★★★★
Vielen Dank fürs Lesen !
PS.: Ein Tipp
für Interessierte. Lest den Klappentext nicht!! Er nimmt euch viel zu viel
vorweg. (Wenn ihr meine Rezi gelesen habt, ist es aber ohnehin zu spät, also
warum schreibe ich das eigentlich :D ?)
Chiara
Dieser Roman wurde mir freundlicherweise als
Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
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